Der Podcast ist seit gut zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Mediennutzung. Der Name ist dabei fest mit seiner Geschichte verankert. Schließlich war es in den frühen 2000er Jahren der iPod, auf dem dieses Audioformat seinen endgültigen Durchbruch erzielte. Dadurch verschmolz der englische Begriff Broadcast (dt. Übertragung oder Sendung) mit jenem des iPods und läutete somit die Geburtsstunde des Podcasts ein. Doch was ist so besonders an diesem Medium, dass es nach 20 Jahren immer noch boomt und weiterhin im Wachsen begriffen ist?
Die Aufwärtsentwicklung des Podcasts
Dafür gibt es zwei Gründe, die beide eng mit der Digitalisierung sowie der Entwicklung des Arbeitsalltags und der Freizeitplanung in diesem Zeitraum, verknüpft sind.
Der erste Grund ist sein Wesen. Ein Podcast ist modernstes Edutainment (=Education & Entertainment). Während das klassische Radio, ein Massenpublikum anspricht, widmet sich ein Podcast einem Nischenthema und wendet sich somit an eine bestimmte Zuhörerschaft. Dies ist ideal, um kurze Sendungen mit hohen Frequenzmöglichkeiten aufzunehmen. Deswegen fühlt sich dieses Format, trotz einer langen Verweildauer, für das Publikum kurzweiliger an. Da die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen durch die Informationsflut unserer digitalen Welt stetig im Sinken begriffen ist, überzeugen Podcasts als ein leicht zugängliches Medium, in dem eine kompetente Stimme für Unterhaltung, Wissenszuwachs und auch ein Stück Menschlichkeit sorgt.
Der zweite Grund ist die Art und Weise seines Konsums. Ein Podcast ist ein Audio-on-Demand Medium und somit auf Bedarf immer und überall abrufbar. Der Siegeszug von Streaming-Anbietern wie Spotify oder iTunes sowie die weite Verbreitung von Smartphone und anderen mobilen Wiedergabegeräten veränderte den Medienkonsum nachhaltig. Folglich wird heutzutage erwartet, dass auf Content zu jeder Zeit und an jedem Ort zugegriffen werden kann. Gleichzeitig veränderte sich durch den technischen Fortschritt ebenfalls die Arbeitswelt. Genauso wurde diese mobiler und schnelllebiger. Die Mischung aus ständiger Verfügbarkeit und Mobilität sorgte für das Aufkommen des „Nebenbei“-Medien-Verbrauchers und der Podcast ist ein optimales Format für diesen.
Der firmeninterne Podcast als Leuchtfeuer und Wissensmehrer für den Außendienst
Als jemand, der im Vertrieb und Verkauf tätig ist, werden dir viele dieser Punkte bekannt vorkommen. Die Spezialisierung auf ein Nischenthema, Mobilität und Schnelllebigkeit sind seit jeher ständige Begleiter in dieser Branche. Von daher, entspricht das Profil des Außendienstmitarbeiters absolut der Zielgruppe eines Podcasts. Das heißt wiederum, dass dein Unternehmen bereits über ein eigenes Publikum für einen firmeninternen Podcast verfügt. Nun stellst du dir sicherlich die berechtigte Frage: „Schön und gut, aber was ist der Mehrwert, der diesen Aufwand rechtfertigt?“
Eine Lösung für die modernen Probleme der Arbeitswelt
Nun, eine moderne Arbeitswelt, bringt auch moderne Probleme mit sich. Deren jeweilige Bewältigung ist in der Regel kostspielig und zeitintensiv. Was, wenn ein Podcast etliche dieser mit einem Streich bewältigen oder gar im Keim ersticken kann?
So etwa den War of Talent. Jedes Unternehmen will die bestmöglichen Mitarbeiter um sich scharen, doch existiert am Arbeitsmarkt mehr Nachfrage als Angebot. Insbesondere Fachkräfte sind sowohl rar als auch begehrt. Erschwerend hinzu kommt, dass durch Homeoffice und mobile Arbeit die Mitarbeiterbindung schwindet, wodurch sie einfacher abgeworben werden können. Ein Podcast wirkt dem erfolgreich entgegen. Er ist die Stimme des Unternehmens, ein Leuchtfeuer der Identifikation und emotionalen Bindung für jene Mitarbeiter, die abseits des Firmensitzes, hauptsächlich kurz per Telefon oder E-Mail Kontakt mit ihren Kollegen haben. Ein Arbeitnehmer, der glücklich ist und sich mit seiner Firma identifiziert, kann schwerer abgeworben werden. Zudem ist es einfacher neues Person für einen Arbeitsplatz mit hoher Moral zu finden.
Eine weitere Herausforderung sind nötige Fortbildungen. Letztendlich sollen deine Mitarbeiter nicht Experten am Stand von gestern, sondern von heute und morgen sein. Daher weißt du, wie viel Aufwand es ist, Kurstermine reibungslos in den Dienstplan zu integrieren. Ein Podcast schafft dabei Abhilfe und fungiert als Wissensmehrer. So lassen sich Schulungseinheiten zu einem spezifischen Thema wunderbar in Audioepisoden umwandeln, die von deinen Mitarbeitern auf dem Weg zum Kunden, etwaigen Wegzeiten oder statt des Radios nebenbei konsumiert werden können. Ferner ist es ratsam, Mitarbeiter in den Podcasts zu interviewen, damit sie ihre Erfolgsrezepte (Best Practice) mit ihren Kollegen teilen. Dadurch entsteht eine immens wertvolle Datenbank von internem Wissen. Dadurch werden Fortbildungen zwar nicht grundsätzlich ersetzt, aber perfekt ergänzt.
Regelmäßiger, authentischer und qualitativ hochwertiger Content siegt
Mr. Digital Sales Transformationstipp: Einen Sales-Podcast aus der Taufe zu heben ist keine Herkulesaufgabe, aber benötigt das richtige Maß an Organisation, Ausrüstung und Motivation. Überlege dir gut, wer die Stimme deines Unternehmens sein soll. Zu bevorzugen ist hierbei eine interne, authentische Lösung, wahlweise ein Mitarbeiter, der von seinen Kollegen menschlich und fachlich respektiert wird. Eine externe Lösung ist möglich, benötigt aber in der Regel eine gewisse Anlaufzeit.
Die Ausrüstung, die ein Podcast benötigt, hält sich in Grenzen. Allerdings steht und fällt dieses Projekt mit der Qualität der Audioaufnahme, weswegen du bei der Anschaffung eines Mikrofons nicht sparen solltest. Ich empfehle ein Kondensator-Mikrofon. Damit klingt die Stimme des Moderators am natürlichsten. Meiner Meinung nach bietet das Yeti-Mikrofon der Marke Blue ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Etwas teurer, aber auch straßentauglicher, ist das Rode NT1 von Thomann. Günstiger wird es beim Programm für die Aufnahme und Schnitt. Dafür existiert mit Audacity ein kostenloses und etabliertes Beginner-Tool. Für eine professionelle, kostenpflichtige Lösung lege ich dir jene von Hindenburg Systems nahe. Danach kannst du entscheiden, ob du die fertigen Podcast-Dateien auf deiner eigenen Homepage oder über einen externen Anbieter für deine Mitarbeiter bereitstellen willst.
Bei der Organisation rate ich zur Erstellung eines Redaktionsplans. Dieser benötigt genug Einträge, für die Bereitstellung von regelmäßigem Content, aber darf nicht zu eng gestrickt sein. Es soll genug Raum bleiben, um kurzfristig ein brandaktuelles Thema zu behandeln. Immerhin ist die Qualität deiner Inhalte deine höchste Priorität. Dadurch schaffst du jenen Mehrwert, von dem du und dein Unternehmen profitieren wirst.
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